Das Notaufnahmelager
Eine traurige Berühmtheit hat Marienfelde durch das Notaufnahmelager Marienfelde erlangt. Hier haben viele Flüchtlinge aus der ehem. DDR und aus Osteuropa ihre erste Herberge gefunden. Die angrenzende Erinnerungsstätte bietet Besuchern interessante Führungen mit viel Anschauungsmaterial, wie beengt und tragisch tw. das Leben der damaligen Flüchtlinge war. Viele Besucher aus aller Welt kommen hierher. Die eigentlichen Unterkünfte dienen heute der Erstaufnahme geflüchteter Menschen.
Die Heilandsweide
Eine schöne alte Sage begleitet Marienfelde: Die Sage von der Heilandsweide
Der Sage nach verdingte sich ein wundersamer Mann, der wie der Heiland aussah, auf dem einstigen Marienfelder Gut Horstenstein als Hüter von Flora und Fauna. Er vermochte Mensch und Tier zu heilen und alles was er anfasste, gedieh bestens. Eines Tages, bei einem Versuch, ein Schaf aus dem Moor zu retten, versank er selbst. Nur sein Weidenstab blieb zurück und wuchs zu einer besonders prächtigen Silberweide heran. Diesen Baum gab es tatsächlich und er wurde 1927 als Naturdenkmal geschützt, er besaß einen Stammdurchmesser von 6,5m und galt als der dickste Baum Berlins. Mit Eisenbändern und Betonstützen hielt man den Baum noch bis 1956, im sagenhaften Alter von rund 200 Jahren, dann mußte er doch gefällt werden.
Bis Januar 2012 konnte man dessen Ableger (1952-56 gezogen) betrachten. Ein großer schöner Baum, der aber leider einem Blitzschlag zum Opfer fiel und nach gerade mal 60 Jahren entfernt werden musste. Seitdem stand an dieser Stelle nur noch der Gedenkstein, einsam und verlassen.
Durch Bürgerproteste konnte jedoch durchgesetzt werden, dass die Ämter ausnahmsweise einen neuen Ableger der Weide als Straßenbaum genehmigten. Seither wächst an alter Stelle, wo die Sage ihren Ursprung hat, eine neue Heilandsweide in dritter Generation.